"Einigen ist dieser Zwingername kein Begriff, fiel er doch seit Jahren, seit vielen Jahren – genau gesagt seit 4 Jahrzehnten nie durch spektakuläre Siegesmeldungen„ auf. Insider wussten aber schon, dass von dieser Zuchtstätte seit 1977 sehr verantwortungsbewusst, mit großer Überlegung standardgerechte Afghanen gezüchtet werden, ausgerichtet auf den ursprünglichen vdOM-Typ, betont auch auf die eigentliche Veranlagung, den Jagdtrieb (die genauere Instinktbeschreibung „dürfen“ wir ja nicht mehr laut sagen – Hetztrieb). Schon die oft großen Abstände der Würfe zeigen, dass hier nie „darauf los“ gezüchtet wurde, dass es keine „Vermehrungszucht“ war, dass es nie um „Erfolge“ gegangen ist, sondern um die Rasse. Und das seit vielen Jahren sorgfältiger Zucht – und dabei nicht mal durchs ganze Alphabet gekommen – so begeht die Zuchtstätte „von Apsaras“, Ramona und Hermann Bergmann ganz still und fast heimlich im Oktober 2017 ihr 40jähriges Zwingerjubiläum.
Im Jahre 1975 entschloss sich Else Niemeyer, die Mutter von Ramona, einen Hund zu erwerben, ihre Vorliebe waren wohl asiatische Rassen, sie schwankte zwischen Chow-Chow und Afghanischem Windhund. Zum Glück fiel ihre Wahl auf Afghanen, nachdem sie beide Rassen prüfend beobachtet hatte
Else Niemeyer mit Sambudschi
Sina Dehak Nasar
Zielstrebig wie sie war, erwarb sie aus tschechischer Zucht die Hündin Sina Dehak Nasar.
Diese hatte als Großvater von beiden Seiten, den in der damaligen DDR zur Zucht sehr erfolgreich eingesetzten Rüden Cojo von Katwiga. Damit waren in der Ahnentafel von Sina die vdOM-Linien genetisch angelegt und ausschlaggebend für Else Niemeyers Idealvorstellung eines Afghanen.
Cojo von Katwiga war ein substanzvoller,ungestümer Vertreter seiner Rasse, im Ring nicht ganz leicht zu handeln, er stand im Besitz des bekannten DDR-Zwingers „Thras“, A. Scholz, war ein typischer Ghazni-Afghane und vererbte nicht nur seine hervorragende Anatomie, sondern auch seine große Rennbegeisterung. Sein Bruder CH Bundessieger Chandu von Katwiga, in der BRD lebend und viel zur Zucht eingesetzt, vererbte ebenfalls sehr erfolgreich diese Anlagen – hatte sehr berühmte Nachkommen.
Padscha Pachacumac
Else Niemeyer, inzwischen mit dem Windhund-Rennverein Ostercappeln in Kontakt gekommen, konnte feststellen, dass ihre Sina der „geborene Rennhund“ war. Von Anfang an „sattelfest“, rennbegeistert und absolut zuverlässig, erlief sie viele Spitzenplatzierungen. Als anatomisch vorzügliche Hündin auch auf Ausstellungen immer erfolgreich. Sie verkörperte das Zuchtziel des
DWZRV und von Else Niemeyer: „Schönheit und Leistung“.Sie entschloss sich, ihr Ideal in die Tat umzusetzen und gründete 1977 die Zuchstätte „von Apsaras“, benannt nach einer indischen
Gottheit. Inzwischen in engen Kontakt mit Frau Ursula Schulze, „Pachacumac-Afghanen“, gekommen, wählte Else Niemeyer als Vater ihres A-Wurfes den hochtypischen Pol.CH Padscha Pachacumac.
Ursula Schulze (u.a. LZW, Richter, ZKM für Afghanen) – in ihrer Zucht verankert die alten vdOM-Linien – schon damals berühmt als Garant für schnelle und schöne hochtypische Afghanen – wurde und blieb die beste Beraterin von Else Niemeyer (und später ihrer Tochter Ramona). Kein Wunder setzte die Zuchtstätte „von Apsaras“ für die ersten 6 Würfe ausschließlich Pachacumac-Rüden ein, unter anderem die hochkarätigen Vererber MCH Emir, MCH Dagan.
Emir Pachacumac
Dagan Pachacumac
Ramona Bergmann mit Watana
Als Hinweis für Wissbegierige: sehr interessant nachzulesen und um die alten, berühmten Linien zu studieren, empfehle ich, die „AHI – Afghan Hound Pedigree database“ seit Jahren als Admin für uns geführt von Ramona Bergmann, geb. Niemeyer.
Die ganze Familie engagierte sich inzwischen im Windhund-Rennsport, Vater, Mutter und alle 5 Kinder. Dem Windhund-Virus verfallen blieben Tochter Ramona und Sohn Dietmar, der zusammen mit Ehefrau Christiane später die sehr erfolgreiche Zuchstätte „Harringay's“ für Greyhounds gründete und u.a. jahrelang als Zuchtkommissionsmitglied für seine Rasse tätig war. Ehepaar Niemeyer jr. waren auch Besitzer der vorzüglichen Zuchthündin „Husalka von Apsaras, bei Tochter Ramona und Ehemann lebte Greyhound „Harringay's Calypso Dancer“.
Das Zuchtziel für Else Niemeyer blieb „S & L„ vorrangig aber der Rennsport, deshalb hatten auch viele Apsaras-Afghanen die (damals sehr schwierig zu erreichende) LU (Leistungsurkunde), die Ausstellungen blieben zweitrangig. Wir finden auch nur eine eingetragene DWZRV-Championesse
unter diesen Zwingernamen, obwohl sie immer mitsprachen bei V-Platzierungen. Erst ab dem H-Wurf setzte Else Niemeyer „Apsaras-Rüden“ ein, - Ausnahme der P- und R- Wurf (CH Orashan Pachacumac) - ihr Genpool war inzwischen gefestigt auf den von ihr angestrebten Afghanentyp.
Phurani
Mit dem oben erwähnten R-Wurf (1991) beendete Else Niemeyer ihre Züchtertätigkeit und übertrug dann 1996 die Zucht auf Tochter Ramona und Ehemann Herrmann Bergmann. Noch in CO-Züchterschaft wurden 1996 der S-Wurf, 1997 der T-Wurf (Marvin x Phurani v. Apsaras) ins Deutsche Zuchtbuch eingetragen. Phurani – eine CH Orashan Pachacumac- Tochter, war eine wunderschöne Hündin, die bisher einzige bestätigte DWZRV-Championesse des Zwingers. Ich hatte sie als Richter bewertet und riet damals Ursula Schulze, sich diese Hündin einmalig zur Zucht auszuleihen, was sie
auch getan hat. Sie war 1996 Mutter des G-Wurfes Pachacumac nach Vishnu el Di-tschu-rahdan,ein tiefschwarzer Rüde , (mütterlicherseits Pachacumac - väterlicherseits die berühmten Coastwind -Linien) mit 5 Welpen, schwarz (R +H), black and tan (H), rot ,Maske (H) sandfarben, Maske (H).
Die „Hausfarbe“ der Apsaras-Afghanen war (und ist) rot (in verschiedenen Schattierungen) mit schwarzer Maske. Selbst als die zugekaufte black and tan Hündin „Ehani shanti ke phar“ (mit teils dunklen Vorfahren) zur Zucht eingesetzt wurde, Partner war CH Sheik Pachacumac , fielen nur rote
Welpen, so durchgezüchtet ist der Apsaras-Genpool bezüglich Farbe, - bis heute.
Dann gab es eine züchterische Pause, bedingt
durch den beruflichen Werdegang
der Züchter bis 2003. Die Phurani-Tochter
T`Shomina wurde belegt von dem Rüden
MCH Dirbaas el Di-tschu-rahdan
(Pachacumac + Coastwind-Linien), leider
brachte dieser U-Wurf nur einen roten Welpen,
namens Utano, der sich zum Ebenbild
seines auffallenden Vaters entwickelte.
Dirbaas el Di-tschu-rahdan
T`shomina
Bei dem versuchten Wiederholungswurf konnte CH Dirbaas nicht mehr eingesetzt werden – er war durch einen Unfall ums
Leben gekommen – und so wurde , mit derselben, aber erweiterten Linienführung – der große, bestechende silbergraue (blaue) Rüde CH Muchmal el Di-tschu rahdan ausgewählt. Auch in diesem V-Wurf fielen nur 2 Welpen (Rüden, Vayu, rot Maske, - Vishnu, schwarz). Aus diesen beiden Würfen verblieben Utano + Vishnu im Zwingerbesitz.
Da eine eigene Hündin altershalber nicht mehr zur Verfügung stand, erwarben Ramona und Hermann Bergmann aus einer vdOM-geführten Linie, NL, eine sehr schöne Junghündin „Temp t by Still Waters Run Deep„( Alia ), mit der sie sehr erfolgreich im Ausstellungsbereich wurden. Sie war eine bestechende Erscheinung, herrlich im Typ, sie wurde schon in der Jugendklasse hoch platziert, erwachsen DWZRV und VDH-CH, mehrere Landessieger und erhielt mehrere CACIB's. Der kaum zu verkraftende züchterische Rückschlag kam, als sich bei der zur Zuchtverwendung vorgeschriebenen Herz-U-Beschallung herausstellte, dass Alia eine Herzschwäche aufwies.
Nicht zuchtausschließend, aber die dem Ehepaar eigene große Verantwortlichkeit der Zucht gegenüber brachte die Entscheidung, nicht mit dieser Hündin zu züchten, Sie blieb aber ein geliebtes Familienmitglied. Diesem Entschluss – nach all den Jahren der Vorbereitung für den geplanten Wurf –
man kann nur tiefen Respekt zollen. Jetzt ging die Suche nach einer neuen, mit gleicher Genanlage gewünschten Zuchthündin von vorne los, die beiden im Haus lebenden Rüden wurden ja älter....
Temp t by Still Waters Run Deep
Wie es mit der Zucht zum W-Wurf weiterging erfahren Sie im Kapitel W-Wurf...
Wir gratulieren herzlichst zum 40jährigen Zwingerjubiläum und wünschen R. &. H. Bergmann und wünschen viele glückliche Stunden mit ihren geliebten 4-Beinern und weiterhin eine so erfolgreiche Hand für's Züchten dieser herrlichen, liebenswerten – manchmal etwas
eigenwilligen – Rasse."
- Diotima Schäfer -
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